

Fragt uns, wir sind die Letzten …
28.09.2021 | 19:30 - 21:00
| KostenloseitzeugenErnst Grubeim im Mai 2021 (Foto: Birgit Mair)
Online-Zeitzeugengespräch mit Ernst Grube
am Di., 28.09.2021, 19:00 Uhr
Der 88-jährige Shoa-Überlebende Ernst Grube über die Videokonferenzplattform »Zoom« online zu Gast bei Weilburg erinnert e.V. und Wetzlar erinnert e.V. .
Der Zeitzeuge steht unter dem Motto »FRAGT UNS, WIR SIND DIE LETZTEN« den Gästen für Fragen zu seiner Lebensgeschichte zur Verfügung. Eine Geschichte, die mit Repression, Ausgrenzung und Rassismus begann, aber mit viel Glück nicht wie für Millionen Andere in der Gaskammer endete.
Wer ist Ernst Grube:
Ernst Grube wurde 1932 in München geboren. Die Mutter war Jüdin, der Vater evangelischer Sozialist. Im »arisierten« Wohnhaus in der Herzog-Max-Straße wird ihnen Wasser, Strom und Gas abgeschaltet. Dem Terror ausgesetzt und zum Verlassen der Wohnung gezwungen, bringen die Eltern die Kinder in das jüdische Kinderheim in der Antonienstraße in München-Schwabing.
Die glückliche Zeit dort wird überschattet durch Maßnahmen der systematischen Ausgrenzung: Der Besuch von Schulen wird schließlich unmöglich gemacht; die Kinder müssen den gelben Stern tragen, die ersten Deportationen setzen ein. 1941 wird seine Freundin Anita deportiert – tagelang weint der Neunjährige. Die Nachbarskinder beschimpfen die Kleinen mit »Saujuden« und bespucken sie.
Im April 1942 wird das Kinderheim aufgelöst, dem Lebensborn zur Verfügung gestellt. Durch die Deportation von über Dreiviertel der ehemaligen Belegschaft ist das Haus fast leer. Die noch nicht deportierten, 11 Kinder werden mit ihren Betreuerinnen in das Sammel- und Deportationslager Milbertshofen im Münchner Norden gebracht, dann in die »Heimanlage für Juden« in Berg am Laim. Diese wurde Frühjahr 1943 aufgelöst.
1945 wird er mit seinen beiden Geschwistern und seiner Mutter ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.
Die Befreiung der überlebenden Häftlinge des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee rettet ihm und seiner Familie das Leben.
Im Juni 1945 kommt er nach München zurück. Er wird Malermeister und holt auf dem 2. Bildungsweg sein Abitur nach. Anschließend macht er ein Studium zum Berufsschullehrer.
Seit Ende seiner beruflichen Tätigkeit, steht der heutige Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, unermüdlich als Referent, als Zeitzeuge insbesondere für Schulen zur Verfügung.
Dies alles verspricht, dass das Gespräch mit Grube ein sehr spannender und lehrreicher Dialog für alle Beteiligten werden kann. Birgit Mair vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB) in Nürnberg wird dieses Gespräch moderieren und mit Ernst Grube vorbereiten.
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