NS-Rüstungsproduktion
Ausbau des Hausertorstollens und Verlagerung der Produktion unter Tage

Tafel 14: Wie man die Rüstungsproduktion aufrecht erhielt, nachdem die Alliierten Deutschland bombardierten
Eine Tafel informiert über die Verlagerung der Produktion aus dem Hausertorwerk in den gegenüberliegenden Stollen. Dieser Stollen wurde bereits 1842 mit dem Ziel der Eisenerzförderung in den Lahnberg getrieben, aber ohne Erz zu finden. Im Januar 1944 wurde der Stollen zu einer umfangreichen Stollenanlage erweitert.

Es entstanden 3 Bereiche:

  1. Produktionsstollen
    Gegenüber dem Hausertorwerk wurde eine Stollenanlage in den Lahnberg getrieben, die große Teile der Bearbeitungsmaschinen aus dem Hausertorwerk aufnehmen konnte.
  2. Schutzbunker
    Gleichzeitig wurde gegenüber der »Eisernen Brücke« (heute Hausertorbrücke) eine Stollenanlage in den Lahnberg getrieben und mit dem Produktionsstollen verbunden. Er diente auch als Schutzbunker bei  Bombenangriffen.
  3. Befehlsstollen
    Der NSDAP-Kreisleiter Haus ließ am Produktionsstollen in Richtung Haarbachstaße eine weitere Stollenanlage mit Ausgang hinter dem »Aldefeldschen Haus« in der Haarbachstraße sprengen mit dem Ziel, für die NSDAP-Kreisleitung (mit Sitz in der Buderus-Villa) die Anlage als bombensicheren Befehlsstollen nutzte zu können.

Die Tafel befindet sich an dem mittleren Stolleneing direkt am Felsrand.

Die Stafel wurde gestiftet von:

Die Tafel wurde gemeinsam mit den Tafeln für die Zwangsarbeiterlager der Fa. Leitz auf der Lahninsel und zu den Leitzbaracken für die italienischen Fremdarbeiter im Hausertorstollen am 10. März 2023 von den beteiligten Tafelstiftern enthüllt, verbunden mit einer Informationsveranstaltung zur NS-Produktions- und Beschäftigugnspolitik.  Über das System der NS-Zwangsarbeit referierte die Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit in Berlin, Frau Dr. Glauning im Kulturzentrum Franzis (der Baracke, die 1941 für die italienischen Fremdarbeiter in der Franziskanerstraße errichtet worden war).