Als neunte von 25 geplanten Tafeln zu den Ereignissen der NS-Zeit in Wetzlar wurde vor dem Friedhof in Niedergrimes eine Doppeltafel errichtet. Sie weist darauf hin, dass sich dort in den Kriegsjahren 1942 bis 1945 ein Gräberfeld befand, auf dem die Leichname von rund 250 Menschen, die zur Zwangsarbeit nach Wetzlar verschleppt worden waren und diese Zeit nicht überlebten, würdelos und isoliert zu den sonstigen Friedhofsbereichen vergraben wurden. Es handelte sich ausschließlich um Zivilisten, die aus den von der faschistischen Wehrmacht besetzten Ländern stammten.
Ein QR-Code auf der Tafel führt auf eine Hintergrundinformationsseite, auf der
- die Weisungen der NS-Behörden und der NSDAP für die Handhabung der Leichnam-Entsorgung beschrieben wird
- die Auflistung der Menschen, die auf diesem Gräberfeld unwürdig bestattet wurden
- Videoaufzeichnungen von Schüler*innen der August-Bebel-Gesamtschule, die von den Schicksalen einiger der dort verscharrten Menschen berichten
Mit dieser Tafel sollen vorbeigehende Menschen über die Grausamkeit der NS-Diktatur aufgeklärt und angemahnt werden, dass sich derartiges niemals mehr wiederholen darf. Und was es heißt, wenn der erste Satz unseres Grundgesetzes heißt: »Die Würde des Menschen ist unantastbar.«
Stifter dieser Tafel sind:
- der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill
- die Katholische Pfarrei »Unsere Liebe Frau«, Wetzlar
- der Volksbund Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Hessen
- der Magistrat der Stadt Wetzlar
- Wetzlar erinnert e.V.
Projektträger: Wetzlar erinnert e.V.