Als zehnte von 25 geplanten Tafeln zu den Ereignissen der NS-Zeit in Wetzlar wurde an der Katholischen Kirche »St. Walburgis« (Niedergirmes) eine Tafel angebracht, die auf das jüdische Getto hinweist, dass im Frühjahr 1942 in einer Wohnbaracke in der Jahnstraße eingerichtet wurde. 1942 mussten die meisten der jüdischen Familien ihre Wohnungen verlassen und wurden unter unmenschlichen Bedingungen in diese Baracke eingepfercht und im Sommer desselben Jahres über Frankfurt in die Massenvernichtungslager im Osten verschleppt wurden.
Ein QR-Code auf der Tafel führt auf eine Hintergrundinformationsseite, auf der
- die Erinnerungen von Menschen dokumentiert sind, die als Zeitzeug*innen von Karsten Porezag 2001 interviewt wurden
- die Daten der betroffenen Personen und Familien aus Wetzlar zusammengefasst von Ursula und Heiko Fokken auf Grundlage der Recherchen von Walther und Doris Ebertz über jüdische Familien in Wettzlar
- Eine Videoperformance zu Ehren der Menschen, die dort eingepfercht wurden. Bis auf eine Person sind alle von den Nazis in den Vernichtungslagern umgebracht.
Mit dieser Tafel sollen vorbeigehende Menschen über die Grausamkeit der NS-Diktatur aufgeklärt und angemahnt werden, dass sich derartiges niemals mehr wiederholen darf. Und was es heißt, wenn der erste Satz unseres Grundgesetzes heißt: »Die Würde des Menschen ist unantastbar.«
Stifter dieser Tafel sind:
- der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill
- die Katholische Pfarrei »Unsere Liebe Frau«, Wetzlar
- die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Gießen | Wetzlar
- der Magistrat der Stadt Wetzlar
- Wetzlar erinnert e.V.
Projektträger: Wetzlar erinnert e.V.