Arbeitskräfteakquise in Italien
Unterkunft für 1939 angeworbene Fremdarbeiter bis 1943

Tafel 13: Wie man die Rüstungsproduktion aufrecht erhielt, nachdem die deutschen Männer an die Front mussten
Eine Doppeltafel informiert über die hinter dem Avignon-Parkplatz befindliche Baracke, die von der Ernst Leitz GmbH 1939 gebaut wurde. Dort wurden

  1. von 1939 – 1943 italienische Fremdarbeiter der Fa. Leitz untergebracht
    die nach einem Abkommen zwischen Hitler und Mussolini in Italien angeworben worden waren
  2. 1943 mussten die Italiener die Baracke und ihre Arbeitsstellen bei Leitz verlassen, nachdem
    Kriegshilfsdienstmaiden (Mädchen und junge Frauen aus Deutschland), die Arbeitsdienst bei Leitz leisten mussten, dort einzogen.

Die Doppeltafel steht auf dem Grünstreifen zwischen der Franziskanerstraße und dem Avignon-Parkplatz, an dessen Rand ein Flügel der Baracke noch steht:

Nach dem Krieg diente die Baracke zunächst Leitz als Lehrlings-Werkstatt, dann als Tanzschule und diversen Vereinen. 1992 sollte sie abgerissen werden, doch zwei Musiker hatten damals schon in den erwähnten Baracken Proberäume und wollten dies unbedingt verhindern. Nach Gesprächen mit Verantwortlichen der Stadt wurde aus den Leitz-Baracken das heutige Kulturzentrum Franzis.

Die Tafel wurde gestiftet von:

Die Tafel wurde gemeinsam mit den Tafeln zu den Leitzbaracken für die Fremdarbeiter in der Franziskanerstraße und zur NS-Rüstungsproduktion im Hausertorstollen am 10. März 2023 von den beteiligten Tafelstiftern enthüllt, verbunden mit einer Informationsveranstaltung zur NS-Produktions- und Beschäftigugnspolitik.  Über das System der NS-Zwangsarbeit referierte die Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit in Berlin, Frau Dr. Glauning im Kulturzentrum Franzis (der Baracke, die 1941 für die italienischen Fremdarbeiter in der Franziskanerstraße errichtet worden war).